Schafwolle
Die im machwerk-natur verwendete Schafwolle stammt fast ausschließlich von sächsischen SchafhalterInnen. Die Wolle ist schonend gereinigt und maschinell gekämmt und danach an einem Spinnrad per Hand zu Garn versponnen.
Neben reiner Schafwolle gibt es gelegentlich auch Garne verzwirnt aus 50% Angorawolle und 50% Schafwolle. Dieses Material eignet sich sehr für Bündchen bei Mützen, flauschige Pulswärmer und besonders dicke Babyfüßlinge.
Die Wolle variiert je nach Rasse der Schafe, Art der Verarbeitung und auch Färbetechnik stark in ihrer Weichheit bzw. Rauhheit.
Es ist schwer zu leugnen: Schafwolle kratzt mehr oder weniger stark die Haut - mehr bei hohen Temperaturen, weniger bei niedrigen, mehr bei "ungeübten" SchafwollträgerInnen, weniger bei "geübten" und damit gewöhnten TrägerInnen. Wen also eine kurze Gewöhnungsphase nicht abschreckt, wird durch ein tolles Material mit wünschenswerten Eigenschaften belohnt.
Generell lässt sich sagen, dass sich die meisten Hauttypen recht schnell an Schafwolle gewöhnen. Und dass die etwas rauhe Oberfläche letztlich auch Ursache für das angenehm wärmende Gefühl und verschiedene gesundheitliche Vorteile der Wolle ist.
Wem eine Toleranz gegenüber Wolle absolut nicht gegeben ist, der kann mit schnell selbst eingenähten Einlagestoffen seine Haut abschotten und sogar noch den Dämmeffekt verstärken. Ein Ring (wie ein Stirnband) aus einem etwas elastischen Stoff reicht völlig aus und ist leicht zu nähen und zu befestigen. Es ist nicht nötig, die ganze Mütze aus Stoff nachzubasteln - wenn es kratzt, dann an der Stirn!
Die Eigenschaft von Wollsachen, durch Abrieb Fusseln zu bilden, haben natürlich auch die Produkte im machwerk-natur. Wenn diese stören, hilft nur regelmäßiges Ablesen. Zum Trost sei gesagt, dass die sogenannte Pillingbildung mit der Zeit nachläßt, da sich auf diese Weise ja lockere Faserbestandteile verabschieden und in der Regel eine besonders glatte Wolle zurücklassen.
Für ganz Neugierige hier noch mehr Fakten zur Schafwolle in Stichpunktform:
Eigenschaften der Schafwolle , chemisch:
- Zusammensetzung: 50% Kohlenstoff, 22-25 Sauerstoff, 16-17 Stickstoff, 7 Wasserstoff und 3-4 Schwefel.
- Wie alle Tierhaare und Seide ist Wolle als Proteinfaser aus mind. 24 unterschiedlichen Aminosäuren aufgebaut, welche kettenartig zu einem Makromolekül verbunden sind.
- Aminosäuren reagieren als Säure und als Base, was sich positiv auf die Färbefähigkeit auswirkt.
- Keratin, der Gerüsteiweißstoff der Faser, ist sehr resistent gegenüber (bio)-chemischen Einflüssen .
gefärbte Wolle im Essigbad
Eigenschaften, physikalisch:
- Wolle kann bis zu 30% des eigenen Gewichtes an Wasser(dampf) aufnehmen, ohne sich feucht anzufühlen.
- Die Faseroberfläche ist durch einen Fettüberzug (Lanolin) wasserabstoßend.
- Wollwaren enthalten je nach Verarbeitung bis zu 85% (v/v) Luft: damit gute Isolationswirkung.
- Wolle lagert Schmutz nicht direkt in die Fasern ein (im Gegensatz zu Pflanzenfasern).
- Sie kann viel Staub und andere Verunreinigungen allein durch Ausschütteln wieder abgeben.
- Beim Tragen entsteht im Vergleich zu anderen Textilarten wenig Schweißgeruch.
- Der Stoff / die Strickware knittert kaum, ist schwer entflammbar, neigt aber zum Fusseln (Pillingbildung).
- Selbstentknitterung & Selbstreinigung: durch „Bi-Metalleffekt“: zwei verschieden stark quellende, fest verbundene Zellarten je Haar: bei Feuchtigkeitsschwankungen entsteht Bewegung / Reibung in der Faser
- Der selbe Effekt bedingt auch die Kräuselung der Wolle.
- Immer gleiche elektrostatische Aufladung: kein Knistern und Zwicken beim An- und Auskleiden..